Im Roman „Wotans Urteil“ geht es auch darum, die Spuren der „Großen Geschichte“ im Kleinen wiederzufinden. Regnar – der Hauptheld des Romans - erlebte seine Abenteuer etwa um 115 bis 110 vor Christus, der Zeit des ersten römisch-germanischen Kontaktes. Dabei durchzieht Regnar jene die Landstriche, in denen damals Germanen, Kelten und Römer aufeinander trafen: Mittel- und Süddeutschland, Böhmen, Ungarn, das Alpengebiet. Zeugnisse aus dieser Epoche existieren in vielen Museen und Fundstätten. Dabei spielen folgende vier bis heute sichtbare Fundstellen in der Romanhandlung eine größere Rolle:
1. die Funkenburg bei Westgreußen,
2. das Opfermoor von Oberdorla in der Vogtei bei Mühlhausen/Thüringen
3. die Steinsburg auf dem Kleinen Gleichberg bei Römhild
4. Schlachtfeld von Noreia - in einem versteckten Alpental nördlich von Klagenfurt
Daneben gibt es natürlich viele weitere Museen und historische rekonstruierte Freilichtanlagen, die einen greifbaren Eindruck vom Leben der Menschen dieser Epoche vermitteln und deren Exponate bei der Recherche für den Roman genutzt wurden – wie das wieder aufgebaute Langobardendorf bei Zethlingen in der Altmark.
Zur Zeit der Kimbern- und Teutonenzüge verlief die Grenzen zwischen Germanen und Kelten noch im Bereich der deutschen Mittelgebirge.
So gibt es nördlich des Thüringer Waldes zwei bedeutende germanische Fundstätten aus dieser Epoche: die Funkenburg bei Westgreußen und das Opfermoor von Oberdorla in der Vogtei.
Die Funkenburg ist eine Höhenburg, ein frühgermanischer Häuptlingssitz. Sie war von etwa 200 vor Christus bis 50 nach Christus bewohnt. Dies entspricht genau der Epoche, in der die Kelten aus Süddeutschland verdrängt wurden und sich ein neues Germanisch – Römisches Kräftegleichgewicht herausbildete.
Das Opfermoor wurde dagegen viel länger genutzt. Vom 6. vorchristlichen bis ins 4. nachchristliche Jahrhundert verehrten die Menschen am dortigen „heiligen See“ ihre heidnischen Götter. Und brachten ihnen sogar Menschenopfer.
Südlich des Thüringer Waldes liegt mit der Steinsburg (link) auf dem Kleinen Gleichberg eine gewaltige keltische Festung. Hier endet im 1. Jahrhundert vor Christus die keltische Besiedlung.
Der vierte Platz ist das Schlachtfeld von Noreia - in einem versteckten Alpental nördlich von Klagenfurt.
Sowohl die Funkenburg, als auch das Opfermoor sind heute nach den historischen Funden teilweise rekonstruiert und zu besichtigen. Am Fuß der Steinsburg und in Noreia geben je ein kleines Museum Einblicke in die Welt der Kelten. Wer Lust hat, kann diesen Abschnitt der Geschichte also auch handfest erleben.