Unweit der südthüringischen Stadt Römhild, nahe der Grenze zu Bayern, überragen die bewaldeten Kegel des Großen und des Kleinen Gleichbergs die Landschaft. Diese beiden markanten Zwillingsgipfel vulkanischen Ursprungs haben schon sehr früh Menschen angezogen. Bereits zur Bronzezeit wurden auf ihnen riesige Befestigungsanlagen errichtet. Leider wurden die Anlagen auf dem Großen Gleichberg im 19. Jahrhundert durch Steinbrüche nahezu völlig vernichtet. Erhalten blieb mit der Steinsburg auf den auf dem Kleinen Gleichberg das größte archäologische Flächendenkmal Thüringens.
Die rund 68 Hektar großen Steinsburg wurde zwar ebenfalls durch den Basaltabbau in Mitleidenschaft gezogen, aber die erhaltenen rund 6 Kilometer langen Wälle um den Berg sind immer noch außerordentlich imposant.
Während der Hallstattzeit im 6. Jahrhundert v.u.Z. wurde die Steinsburg von einer keltischen Volksgruppe erbaut. Während folgenden der La-Tene-Kultur im 5. Jahrhundert v.u.Z. erlebte die Burg eine erste Blütezeit. Eine zweite folgte im 2. Jahrhundert v.u.Z., als die Anlage noch einmal erweitert wurde. Um 50 v.u.Z. gaben ihre Bewohner die Festung auf, ohne dass sich Kampfhandlungen nachweisen lassen.
Es lässt sich nur spekulieren, dass der Abzug der Kelten von der Steinsburg mit der zeitgleichen Eroberung Galliens durch die Römer unter Julius Cäsar und dem Vordringen germanischen Stämme in das Gebiet südlich des Thüringer Waldes zusammenhängt.
Sehr bemerkenswert sind die vielen archäologischen Funde im Areal der Steinsburg – Schwerter, Lanzen, tönerne Schleuderkugeln, Spinnwirtel, Nadeln und Schmuck – insbesondere Bronzefibeln. Wobei die Fibeln der Steinsburg eine charakteristische Eigenart aufweisen: sie besitzen die Form eines Wasservogels – einer Ente oder einer Gans.
In der Senke zwischen dem Großen und dem Kleinen Gleichberg steht das „Steinsburgmuseum“. Es wurde bereits 19297 eingeweiht und gehört zu den ersten Museen in Deutschland, die nicht in einer Stadt, sondern direkt am archäologischen Fundort aufgebaut wurden.
Im Roman „Wotans Urteil“ ist die Steinsburg als Hauptsitz eines keltischen Fürsten von Bedeutung.