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Der Gott Wotan
Der Titel des Romans „Wotans Urteil“ nimmt Bezug auf Wotan als den höchsten Gott der Germanen und auf bestimmte, heute vergessene Bräuche germanischer Rechtsprechung – wie das Gottesurteil und die Ächtung.
Zu Wotans Beurteilung aus religionsgeschichtlicher Sicht, zu den Mythen die sich um ihn ranken und zu seinen vielfältigen Attributen der Göttlichkeit gibt es eine reichhaltige Forschung und Überlieferung. Diese vor allem in Skandinavien, wo Wotan unter dem Namen „Odin“ verehrt wurde. Auch in der Rechtsprechung reichen bestimmte Tradition aus der Germanenzeit bis fast in die Gegenwart:
Die in aristokratische Kreisen bis ins 19. Jahrhundert üblichen Duellen auf Degen oder Pistole bilden einen letzten Widerhall des einst im Zweikampf erstrittenen Gottesurteils. Die Verbannung als moderne Form der Strafe hat ihren Vorläufer in der urtümlichen Ächtung.
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